wanderlust = n, [won-der-luhst], a strong innate desire to rove or travel about

31.10.2014

Dein Krems: Poste dein Bild von der Stadt mit #KremsinPictures

Sammeln wir gemeinsam unsere bebilderten Lieblingsplätze in Krems und versehen sie mit dem Hashtag #KremsinPictures. Wohin geht ihr gerne? Welche Details in Krems sind euch aufgefallen, die ihr gerne mit uns teilen wollt?

#KremsinPictures

Mein Lieblingsbild von Krems ist folgendes und ihr findet es, inkl. Hashtag, schon auf mehreren Kanälen, auf Flickr sowie in Kürze auf Facebook und Twitter.

Kremser Stadtparkpavillon im Frühling © diekremserin
Kremser Stadtparkpavillon im Frühling © diekremserin 

Die Aktion läuft vorerst bis Ende des Jahres, also nutzt alle Kanäle, postet eure Bilder, gebt Stoff und zeigt mir eure Lieblingsplätze von Krems :)

Update #KremsinPictures


29.10.2014

An die Travel Pins: Was für ein Grund hat dich dazu bewogen, vorzeitig aus dem Hostel abzureisen?

Auf ihrer Travel Pin-Wand haben Corinna und Flo andere Blogger nach ihrem Beitrag "Warum du nur noch eine Nacht im Hostel bleibst" aufgefordert bei ihrer Sammlung an lustigen, traurigen, guten und schlechten Reiseerfahrungen mitzumachen und selbst einen Beitrag darüber zu schreiben. Hier teile ich nun meine 4 Gründe, die mich zur vorzeitigen Abreise aus dem Hostel bewogen haben:


Was für ein Grund hat dich dazu bewogen, vorzeitig aus dem Hostel abzureisen?

1. Anreise - Zeitpunkt 22 Uhr - gemischtes 6-er Zimmer - 4 Betten belegt mit schnarchenden Mitbewohnern - Abreise

2. Die Frühstückscornflakes des Hostel-Frühstücksbereich waren nicht mehr ganz leblos.

3. Wenn du dir das Zimmer mit einem Franzosen teilst, der auf Französisch besteht und der auch nächtens nicht aufhört zu reden.

4. Kakerlaken.


Ich muss aber ganz ehrlich sagen, dass ich in den meisten Hostels, in denen ich mich aufgehalten habe sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Zu einem Highlight zähle ich das Gram's Inn in Tampa, in dem man auch in einem Baumhaus schlafen kann oder in Music Themed Rooms :) !

© diekremserin
Die vielen Beads, die vom Karneval übrig geblieben sind in Gram's Inn

#scvie: Zwischen Hashtags und Twitter im Essl Museum

Christian Henner-Fehr und Michael Würges luden ein. Ich kam. Gemeinsam mit meinen Arbeitskolleginnen der Kunstmeile Krems nahmen wir am stARTcamp im Essl Museum teil. Social Media im Kulturbereich stand an der allgemeinen Tagesordnung: welche Kanäle verwendet man? Wie hat die letzte App eingeschlagen (s. MAK, Secession)? Worauf sollten Kulturbetriebe achten?

Zielgruppen definieren und Geschichten erzählen

In den meisten Gesprächen, die ich schon vorab geführt habe, ist mir klar geworden, dass nicht jeder und jede durch eine (mediale) Dienstleistung angesprochen werden kann. Sprich, wir sind gefordert ganz zu Beginn unsere Visionen und vor allem unsere Zielgruppen für dieses oder jenes Produkt zu definieren. Habe ich das beim Blog vorab gemacht? Ganz ehrlich, ja, ich habe versucht vier verschiedene Personen vor mir zu sehen, die sich generell mit Kultur auseinandersetzen, denen die Zeit fehlt sich durch Zeitungen zu arbeiten, die gerne mit dem PC arbeiten und die gerne subjektive Stories lesen. Bei den Stories bin ich schon beim zweiten wichtigen Punkt, der immer wieder gerne vergessen wird: wir lesen alle gerne Geschichten. Nichts ist langweiliger als ein Beitrag, eine Reportage, das ohne (sprachliche) Bilder oder ohne Emotion auskommt. Das bedeutet nicht, dass die Geschichten überladen sein sollen, aber sie dürfen (MÜSSEN!) einen roten Faden haben, um Spannung zu erzeugen, um Informationen weiterzugeben und um schlicht Interesse zu wecken. 


Bevor die TeilnehmerInnen des Barcamps in medias res gehen, stellen sich alle untereinander vor. Ein Mikrophon wird durchgegeben und jeder und jede definiert drei Hashtags für sich. Meine Hashtags des Tages - ich kam in Doppelfunktion als Marketingassistentin der Kunstmeile Krems und Bloggerin - waren:

#krems
#arteducation
#storymaking


Danach stellten wir die Sessions vor, die vorab als Vorschläge in einer Onlineliste gesammelt wurden. Auch ich hatte mich bereit erklärt in einer Session Erfahrungen auszutauschen, über Twitter und wie Inhalte darüber vermittelt werden können. In einer kleinen aber feinen Runde fanden wir uns dann in einem der 4 Räume zusammen und diskutierten über die Möglichkeiten von Twitter und die Gefahren, die ein Account mit sich bringt, wenn er nicht gewartet wird und sich nix drauf abspielt... Auf meinem eigenen Twitteraccount ist immer mal wieder tote Hose, denn neben Facebook, das ich sehr regelmäßig benutze, fotografiere ich über Instagram, aber nutze Twitter meist nur bei großen Events wie Fußballspielen - dafür schaue ich das Match dann lieber via Twitter als über den Fernseher oder in real. Ich werde sehen, wie ich Twitter weiter in meine Social Media Aktivitäten integrieren kann und ob ich Vorteile daraus ziehe. We will see :) 

Netzwerken und reale Gespräche

Im Mittelpunkt - neben der Sessions - des stARTcamp vie (#scvie) standen Gespräche mit den vielen Social Media Interessierten, den Profis und jenen, die Erfahrungen gemacht haben. Der Ort im Essl Museum versprühte eine wunderbare Energie, die angeregte Diskussionen hervorrief, in der man gut nachdenken konnte und der zwischen schöner, unaufgeregter Architektur auch die Möglichkeit bot die neue Ausstellung Die Zukunft der Malerei anzusehen. Das Netzwerken findet natürlich auch online statt, via sociamediawall!

Ich bin immer wieder froh Gleichgesinnte zu treffen, wie den Esel oder Anne. Auf das nächste stARTcamp und seine Themen freue ich mich schon heute...

20.10.2014

Mit Vertrauen zum Erfolg: Johannes Gutmann und Sonnentor

Bei Johannes Gutmann war ich mit zwei Freundinnen - Judith und Carina - auf Besuch und wir drei durften fragen, fragen, fragen und erhielten Antworten, die für mehrere Seiten Interview reichen. Dass es bei SONNENTOR in Sprögnitz doch auch ums Auto geht, hat mich verwundert und erstaunt, liegt aber auf der Hand. Und wie Johannes Gutmann den Mut aufgebracht hat, ein Unternehmen zu gründen, das aus Kräutern besteht, inspiriert und zeigt, dass es geht, wenn man es nur will. Immer wieder wurde das Interview durch freundliche Mitarbeiter, die Johannes Gutmann begrüßte unterbrochen, durch kurze Gespräche, die den weiteren Verlauf des Tages angerissen haben und durch unseren Kaffee und Tee, den wir serviert bekamen. Viel Spaß mit Teil 1 des Interviews !

Wie früh beginnt dein Tag?
Meine Tochter ist 4, somit darf sie den Tag bestimmen – es geht los um 7, halb 8.

Johannes Gutmann als Skulptur, mit roten Schuhen und roter Brille.
Johannes Gutmann als Skulptur, mit roten Schuhen und roter Brille. 


Du wohnst in Sprögnitz?
Ja genau, das ist sehr praktisch. Wenn ich schnell in der Firma sein will starte ich mit einem morgendlichen Sprint oder noch schneller, mit dem Elektroauto.

Das haben wir schon entdeckt! Seit wann sind die Elektrotankstellen installiert?
Vor zwei Jahren, mit der Möglichkeit, dass es überhaupt funktionelle Elektroautos am Markt gibt. Vorher war das „Ich will und ich kann nicht“ und jetzt haben die Autos eine mittlere Reichweite. Wir haben derzeit zwei Autos und wollten eindeutig bei den ersten dabei sein und das haben wir auch mühelos geschafft. (lacht) Wir haben glaube ich die erste Bestellung überhaupt für so einen Renault Tweezy abgegeben. Es passen zwei Leute rein, man darf auch auf der Autobahn damit fahren. Das hat uns zwar niemand geglaubt und ich würde es auch nie tun, weil die maximale Geschwindigkeit ist 85 km/h. Also, die würden mich alle niederfahren. Du fällst mit so einem Auto in die Sparte kurz vorm Traktor.

Judith: Aber das Auto ist doch offen oder?
Es gibt mittlerweile Fenster, die kann man sich dazu kaufen. Kostenfaktor 500 Euro. Diese Fenster haben wir natürlich, denn ich fahre auch im Winter. Sonst zieht’s etwas durch! Alle haben mir gesagt, dass ich damit nicht im Winter fahren kann. Wieso nicht? Im Prinzip geht man ja nicht halbnackt aus dem Haus wie im Sommer sondern du bist ja ziemlich gut angezogen (= waldviertlerisch: oboijasert). Es gibt im Auto keine Heizung und damit fehlt auch jeglicher zusätzlicher Komfort: aber wenn du gut aufgelegt bist, kannst singen oder pfeifen und wenn du nicht gut aufgelegt bist, dann kannst sinnieren. Eigentlich solltest du dich aber beim Autofahren auf den Verkehr konzentrieren und nichts anderes tun. Der größere Wagen ist ein Fahrzeug, das eine Reichweite von ca. 140 km hat – also ich schaffe so viel, andere schaffen es nicht über 90 km. Auch bei Elektrofahrzeugen ist es so, wiest aufs Gas steigst so bist du mit dem Tank wirtschaftlich. Wenn du natürlich voll durchtrittst immer und glaubst du versäumst etwas und musst schneller sein, dann ist 50% weniger im Tank. Ich komm nach St. Pölten und retour, wenn ich langsam fahre. Super. Ich fahre zur Bahn. Ich würde es nicht mehr zurück geben und gebe dem Elektroauto auch eine große Zukunftschance, nur die Leute in neue Richtungen zu bewegen: das dauert! Drei Generationen fahren jetzt mit den Dieselbrennern und Erdölvernichter und somit kann das nicht innerhalb von ein paar Jahren verändern, aber es beginnt!

Ist diese Entwicklung nicht auch beim Betrieb selbst zu sehen? Bei SONNENTOR... 1988 war der Start und seitdem habt ihr 150 Vertragsbauern und 150 Mitarbeiter (Bericht aus 2011), das wird sich bestimmt seit 2011 schon wieder verändert haben...
Wir haben schon 220 Mitarbeiter. Bei den Vertragsbauern sind wir relativ gleich geblieben, aber die bestehenden haben ausgebaut, denen das Konzept getaugt hat. Sie haben begonnen und geschaut ob auch wirtschaftlich ein Erfolg da war, dann haben sie mehr gemacht. So ist es auch passiert. Die bestehenden Bauern haben in der Fläche erweitert. Das freut uns am meisten, weil die Menschen, die sich auf neue Wege begeben – und Kräuteranbau ist etwas völlig neues – wenn in ihnen die Liebe wächst, ist das sehr schön anzuschauen. Jeder darf wachsen, wenn er will. Mein Standpunkt ist: du musst nicht, du darfst.

Woher kam die Liebe zu den Kräutern?
Die kam einerseits von der Familie her, das heißt ich bin auf einem kleinen Bauernhof aufgewachsen und habe dort in meiner Kindheit alles was wir selbst gebraucht haben gepflückt, Lindenblüten oder Holunderblüten zum Beispiel. Ich habe zusätzlich ein paar Eigenversuche gemacht, denn ich hab mir gedacht die Monate Mai und Juni können nicht alles sein. Es wächst schließlich immer etwas: wenn der Schnee weggeht wachsen die ersten Kräuter bis der Frost wiederkommt. Da wachsen immer Kräuter. Ich machte mich also zusätzlich auf die Suche, was wächst wann, was schmeckt wie: alles Selbstversuche. Ein bisschen habe ich in Büchern nachgelesen, weil ich Interesse daran hatte. Als ich gesehen habe was es alles gibt, habe ich staunend erfahren, dass so vieles nicht verwendet wird, sondern als Unkraut, als Klumpert, als unnütz und nicht wertvoll empfunden.

diekremserin und Mr. Sonnentor
diekremserin und Mr. Sonnentor

Momentan denken auch Spitzengastronomen um.
Wildsalate, Wiesenkräuter, Erlebnis in der Natur. Das ist was immer mehr kommt: Selbstversuche. Ich kann mich noch sehr gut erinnern als ich mich selbst auf die Suche machte. Das wird jetzt immer mehr nachempfunden und ich freue mich, dass ich da einen Trend mit bewirken durfte. Oder auch Blüten, das ganze Bunte mithinein, da war ich vor 26 Jahren gewerblich einer der ersten der gesagt hat: Kräutertee braucht nicht nur braun, grün und fad sein, sondern da können auch Rosenblüten, Kornblumen, Sonnenblumen drinnen sein. Sieht ja viel lebendiger und netter aus. Wie ein Blumenstrauss. Und in getrockneter Form ist es sogar ein Blumenstrauss im Winter. Schaut super aus.

Du warst bei der Gründung des Betriebs 23 Jahre. Wie geht’s dir da?
Mir ist es eigentlich immer sehr gut gegangen, sonst hätte ich es nicht gemacht. Wir müssen nicht, wir dürfen – das habe ich vorhin schon gesagt. Das einzige was ich muss ist aufs Häusl und ich muss sterben. Wenn man das einmal weiß, dass es um so einfache Dinge im Leben geht, dann hat man den ganzen Schmonzes, der einem scheinbar täglich aufgedrückt und aufgebürdet wird, schon einmal hinter sich gelassen. Oder das Handy, es hilft dir, aber wenn dich das Handy scheinbar übermannt und du hängst nur noch daran, dann bist selbst Schuld. Du darfst, du musst nicht. Deshalb habe ich mich selbstständig gemacht weil ich musste, ich bin davor von ein paar Betrieben raus geschmissen worden, wo ich keinen Spaß hatte und wusste, dass mir das keine Freude bereiten wird auf Dauer.
Der Spaß- und Freudefaktor ist von Anfang an dabei. Wenn ich etwas machen muss, dann mache ich es einmal, aber dann nicht mehr, weil ich genau weiß, dass mir das nicht taugt.

Judith: Was hast du vorher gemacht?
Pfah. Ich hab 1984 maturiert in der Handelsakademie Zwettl. Ich war einmal Buchhalter, ich war in der Fremdenverkehrsbranche, ich war Bierverkäufer, ich war...

Judith: Zwettler?
Judith, what else? Als Waldviertler. Is eh klor!
Auf jeden Fall habe ich verschiedenes probiert und gesehen, dass ist alles ein Schmarrn. Da wird Druck ausgeübt oder sonst irgendetwas, ich wollte das nicht. Ich bin immer von dem ausgegangen, wenn etwas gut gepflegt wird und Freude macht, dann wächst es und dann habe ich langfristig Freude daran. Das heißt es ERFOLGt etwas daraus und somit hat man Erfolg damit. Aber du musst zuerst eine Freude daran haben. Erfolg ist nichts anderes als die Summe der erfolgenden Reaktionen. Als erstes muss eine Aktion folgen: deshalb habe ich mich selbstständig gemacht, denn ich wollte von hier nicht weg. Ich will die Region nicht verlassen. Doch, eigentlich habe ich sehr schnell gemerkt, dass ich wegfahren muss um zuhause bleiben zu können. Du musst unbedingt über den Tellerrand schauen und schauen, was ist hinter dem nächsten Hügel, was ist hinter der nächsten Straße. Aber ziemlich schnell ist zu erkennen, dass es hier am schönsten ist im Waldviertel mit all unseren Möglichkeiten. Lebensqualität, Preis – Leistungs – Verhältnis. Wenn man im Waldviertel ein Haus kauft z.B. ein altes, wie dieses hier mit 8000m2 Grund und vier Jahre leerstehend – ich konnte nichts gutes erwarten – aber vor den Ruinen fürchten sich die meisten. Ich habe in meinem Leben schon 7 oder 8 Ruinen gekauft und sie immer wieder umgebaut und ausgebaut. Die sind immer gleich passiert. Ruinen werden nie von jemandem als wertig empfunden. Aber der Grund und Boden bleibt ja da. Es ist ja nur das alte Haus und das Klumpert das drauf liegt. Aber das kann ich ja wegräumen. Aber nein, die Leute geben viel lieber für etwas was wirklich Klumpert ist, Geld aus als für das was wirklich Wert hat. Das ist eine Weltanschauung. Für mich hat dieses Haus 35.000 Euro gekostet mit Grund und Boden. Die gleiche Fläche hätte in Zwettl 500.000 Euro gekostet, schon vor 22 Jahren. Das war mein eigentliches Gründungskapital.
Ich hab mit bei der Gründung gefragt: was ist der Unterschied zwischen der Wiese die da ist und der Wiese, die 15 km weiter weg ist und die gleiche Größe haben? Somit habe ich gewusst, wo ich mein Unternehmen hinsetze.

Die Strecke nach Krems ist ja von hier sogar besser zu erreichen.
Ja, es ist sogar näher von hier nach Krems. Es ist ganz egal. Heute sage ich: der Weg nach Prag ist mir genauso lieb wie der Weg nach Wien. Das ist ein riesengroßer Vorteil, v.a. durch die EU-Öffnung. Ich habe genau gewusst, dass Tschechien irgendwann einmal zur EU kommen wird. 1989 ist das plötzlich mit dem Wegfall der Grenzen offen geworden. Nur die Menschen haben noch immer die Grenze im Hirn... dafür kann ich nichts, das ist nicht mein Problem. Ich habe die Möglichkeiten gesehen. Deswegen bin ich auch 1992 nach Tschechien gegangen mit einer ersten Betriebsgründung, wo jeder zu mir gesagt hat, dass ich deppert bin. Es steht und fällt immer mit den Menschen, die du kennenlernst. Da habe ich auch einen arbeitslosen Studenten kennengelernt, der gefunden hat, dass das was ich mache gut ist und wollte sich – ohne Geld – beteiligen. Ich hab ihm geglaubt, dass er begeistert ist. Er studierte Pflanzenbau und somit habe ich mit ihm in Tschechien meine erste Auslandstochter gegründet, 1992.

Judith:Arg, das habe ich nicht gewusst, dass das schon so früh war.
Lucia: Na ich hab’s mir mit 1990 notiert gehabt,....
Ja, 1990 war der erste Besuch in Tschechien. Da hab ich nicht den Markt sondiert, sondern wurde zu einem Vortrag eingeladen. 1989 ist das ganze kommunistische System zusammengebrochen, im November. Und 1 Jahr später wurde ich nach Ohlmütz eingeladen zu einer Agrarenquete. Die gesamten ex-kommunistischen Kolchosen Verwalter und Landwirtschafter hatten keine Idee wie es weitergeht. Es war alles weg für die. Planwirtschaft, weg. Eigenständigkeit – die hatten alle Maschinen, aber wie geht’s weiter? Visionslosigkeit, Ideenlosigkeit und damit veranstalteten sie diese Enquete und ich wurde dazu eingeladen, wahrscheinlich weil ich der nächste oder einzige Biospinner in der Nähe der tschechischen Grenze war. Aber wurscht, ich bin hin und dachte ‚das schau ich mir an!’ und hab nichts anderes gemacht, als den nächsten Feldrain überschritten. Die Leut’ sagen halt Grenze dazu aber eine Grenze ist ja nicht da, dass man sie nicht überwindet, sondern dass man einfach drüber schaut. Also, ich bin immer offen und neugierig. 1990 habe ich den Schwager kennengelernt, 1991 meinen Partner, im Sommer und dann haben wir am 2. April 1992 – wir wollten keinen Aprilscherz machen, deshalb der 2. – in Brünn unsere Firma gegründet. Nix hat uns das gekostet, umgerechnet 2.200 Euro für Gründung, Vertragserrichtung, Eintrag ins Handelsregister und Grundkapitaleinlage – an Schas! Und trotzdem sind in Tschechien 85 Arbeitsplätze entstanden und wenn wir das nicht hätten – die ganze Firmengründung in Tschechien – würde hier sicher 30%-40% Personen nicht sein, wie wir sie jetzt beschäftigen. Kooperationen im internationalen Bereich sind immer ein Segen und fällt auf die „Mutter“ zurück. Wie eine Familie. Wenn die Familie funktioniert und die Mutter schaut auf ihre Familie, dann wir die Familie immer funktionieren. Wenn sich die Eltern nicht um die Familie kümmern, werden’s wild und deppert. Und aus wilde und depperte Hund ist noch nix g’scheites geworden, die muss man einfach erziehen und die muss man an der Hand nehmen.

Judith: Und was passiert in Tschechien eigentlich, Produktion?
Ja wir haben in Tschechien unseren Zweitstandort für Produktion, das heißt in Tschechien haben wir uns 1997 die Teebeutel abzufüllen, weil wir in Österreich weder eine Firma noch sonst etwas gehabt haben, die eine Teebeutelmaschine hätte machen können. Wir hätten eine italienische Maschine kaufen können, die war dreimal so teuer wie eine tschechische. Und wir haben in Tschechien einen Maschinenhersteller gefunden, der die Beutelmaschine für uns baut: he, super, dann machen wir die Teebeutelproduktion in Tschechien. Also wir bringen die Waren aus Österreich nach Tschechien, verpacken sie dort und nehmen sie wieder zurück. Gleichzeitig ist Tschechien unser Brückenkopf für Polen, baltischen Staaten, Ungarn, für die ganzen osteuropäischen Staaten. Deshalb ist Tschechien... ich kann’s gar nicht beschreiben... wird uns noch ganz lange Jahre Wachstum bescheren.

Und mit Tschechischen Bauern wird auch kooperiert?
Wie bei uns.

Vertieft im Interview mit Mr. Sonnentor © Judith Mehofer


Die Grenze ist nicht gesehen worden.
Die Grenze ist nur ein Strich im Hirn. Nicht mehr! Also mit der EU zusätzlich – ein Segen. Wenn man sich auch vergegenwärtigt wie sich das Land, die Städte, die Menschen entwickelt haben: toll, ich bin begeistert. Der EU-Beitritt von Tschechien ist eine riesengroße Möglichkeit für Österreich, für österreichische Unternehmen. Nur, wie viele von uns sprechen Tschechisch?

(Schulter zucken)

Ich nicht.
I a ned. Ihr werdet staunen, ich hab es nicht geschafft in diesen 22 Jahren tschechisch zu lernen. Okay, ich verhungere nicht. Ich kann eine Suppe und ein Bier bestellen, und ich kann zahlen schreien. Alles was man so braucht. Ich kann natürlich auch auf Tschechisch fluchen, wie immer das erste was man lernt. Aber sonst, kann ich nichts. Ich habe tolle Mitarbeiter, das Unternehmen basiert auf der gleichen Vertrauenssituation wie bei uns im Waldviertel und damit weiß ich, was die dort drüben machen ist hervorragend. Ich bin vielleicht jedes Monat oder jedes 2. Monat in Tschechien, um Hallo zu sagen, um zu motivieren und um den Erfolg gemeinsam zu feiern. Super!

Judith: Kann man die Firma in Tschechien auch besichtigen?
Ist genauso offen wie hier. Wir haben die Firma genauso aufgebaut wie hier, ein bisschen kleiner, aber wir sind überglücklich mit diesem Standort. Auch dort ein Dorf, wo ich eine alte, zusammengefallene Mühle gekauft habe, dann einen abgebrannten Kuhstall – auch in Tschechien sind wir auf Ruinen gebaut. In anderen Ländern sind wir etwas vorsichtiger. In Rumänien haben wir vor 7 Jahren eine Firma gegründet und in Albanien vor 5 Jahren. Aber auch immer mit Partnern, wie in Tschechien. Rumänien ist momentan zu unsicher, ich liebe Rumänien, aber dort zu investieren bedarf einer ganz anderen Rechtssicherheit, trotz EU-Beitritt.

Weiter geht's in Kürze...

brewaholic & diekremserin

Wenn Freundinnen Blogs schreiben, bin ich immer ganz neugierig auf den Schreibstil, auf das Grundthema und worauf sie Acht geben. Judith bloggt über Bier. Über Sorten, über Raritäten, über Craft Beer und über all das, worüber ich selbst keine Ahnung habe. Gemeinsam haben wir das 2stein und das Bierlokal Piano in Stein besucht und Biere genossen :)


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so, jetzt merk ich's mir. #geschmacksrichtungen #süßsauerbittersalzig #bierverkostung

19.10.2014

Passagen mit Shirin Neshat

"speaker of my own people..."

Shirin Neshat und Shoja Azuri | Women without men | © Dennis Amith
Shirin Neshat und Shoja Azuri | Women without men | © Dennis Amith


Mit der Künstlerin und Filmemacherin Shirin Neshat kam ich am Weihnachtsabend 2012 in Kontakt. Als Geschenk lag der Film "Women without men" unter dem Baum bei dem Shirin Neshat für Regie und Drehbuch (mit Shoja Azuri) zuständig war. In ihren Ted-Talk über KünstlerInnen im Exil, spricht sie davon, dass sie den Film gemacht hat, um den Iran als - in den 1950er Jahren - säkularisierte Demokratie in Erinnerung zu behalten und die folgenschweren Eingriffe der amerikanischen und britischen Regierung in die iranische Welt zu begreifen. Außerdem spricht sie über die Iraner selbst, denen sie diese Zeit ebenso präsent machen will, wie demokratisch ihr Land war und welche Vorteile dies haben könnte. Sie polarisiert und fügt lose Teile zusammen. Shirin Neshat ist für mich eine der spannendsten weiblichen Künstlerinnen der zeitgenössischen Kunst.


Shirin Neshat lebt im Exil. Sie lehnt sich mit ihrer Kunst gegen Zensur, gegen Folter, gegen Gewalt im Iran auf, der sie entkommen konnte. Allerdings lebt sie mit der Bürde nicht bei ihrer Familie sein zu können. Sie prägt das Bild der muslimischen Frauen innerhalb und außerhalb des Irans durch ihre künstlerische - sei es filmische oder fotografische - Arbeit.

Every Iranian artist, in one form or another, is political. Politics have defined our lives.

Begonnen hat Shirin Neshats künstlerische Auseinandersetzung mit muslimischen Frauen durch ihre Erziehung in einem sehr offenen Haus. Die 1957 geborene Iranerin wurde von ihren Eltern gefördert und durfte in den USA Kunst studieren. Sie verlies den Iran 1975 und kehrte erst nach ihrem Studium, und somit auch nach der Iranischen Revolution wieder in ihre Heimat zurück. Unterdrückung und Islamisierung des Staates und v.a. der muslimischen Frauen waren eklatant, vielleicht auch der Auslöser für Shirin Neshat sich intensiv mit dem Bild der muslimischen Frau auseinanderzusetzen, dieses auch zu hinterfragen. Ihre Fotoserie "Women of Allah" beschreibt die Gegensätze des Irans vor und nach der Revolution, bei der Ayatollah Khomeini an die Macht kam. 
Ab den 1990er Jahren widmet sich die Fotografin auch der Film- und Videokunst, in denen auch die westliche Welt kritisch betrachtet wird.

"Soliloquy Series", 2000 © Shirin Neshat, Seite 124-125
"Soliloquy Series", 2000 © Shirin Neshat, Seite 124-125 | Federico Novaro

Mit "Passage", einer 2001 entstandenen Videoinstallation, ist die iranische Künstlerin während der GLOBART-Academy in der Kunsthalle Krems zu Gast. Ihr Werk ist in der Zentralen Halle zu sehen, sie selbst wird während der Eröffnung am 23. Oktober anwesend sein und einen Impulsvortrag zum Thema (un)sichtbar halten.


Weiterführende Links:

18.10.2014

Kunst globalisieren: Krems hilft mit

GLOBART Academy 

Am 23. Oktober eröffnet die diesjährige GLOBART Academy mit BBC-Produzent John Lloyd, der Regisseurin und Künstlerin Shirin Neshat, deren Film "Passage" in der Kunsthalle Krems zu sehen sein wird sowie Hans Hoffer und die wastecooking-Community Iss mich!

Was kann man sich unter GLOBART vorstellen? 

Ehrlich gesagt, bin ich im letzten Jahr auf Grund des Designers Stefan Sagmeister, dessen spannenden Vortrag über den Aufbruch im Design, über Plattencover und lösungsorientiertes Arbeiten zwischen Vorarlberg und New York mich sehr beeindruckt hat. Via Live-Stream verfolgte ich das Geschehen in der Minoritenkirche Krems (damals war ich noch in Wien ansässig) und freute mich auf die 17. GLOBART Academy. Vom 23. bis 26. Oktober bearbeiten verschiedene Vortragende aus künstlerischen Bereichen aller Art das Thema (un)sichtbar.




Die Welt ist sehr komplex geworden. Informationen über entfernteste Ereignisse, die wir über simple Smartphones in globaler Gleichzeitigkeit abrufen, können den erlebten Kontrollverlust nicht kompensieren. Die Dynamik einer entgrenzten Finanzwirtschaft, Re-Nationalisierung und Ent-Säkularisierung als Auslöser geopolitischer Verunsicherung, technologische Revolutionen mit all ihren Licht- und Schattenseiten: von all diesen Feldern der neuen Un-Übersichtlichkeit kennen wir unzählige Details, das Gesamtbild aber bleibt unsichtbar.


Die GLOBART Academy fungiert als informative, wissbegierige Zukunftsplattform, als Spielplatz auszuloten wohin die Reise unserer Welt geht und dient in seiner Ateliersituation dem Experiment selbst: Johannes Hoff und Jaqueline Kornmüller sind zum Beispiel mit Impuls-Vorträgen gefragt, Stellung zu beziehen und unterschiedliche Blickpunkte des (Un)sichtbaren hervorzuheben.

Vor allem der Workshop mit Regisseurin Jaqueline Kornmüller klingt mehr als spannend, denn hier wird das ganz offensichtliche von den Menschen verlangt unsichtbar zu werden: Augen schließen, die Welt nicht sehen und in eine andere begeben. Blinde führen im Workshop "Sense and Sensibility" Sehende auf eine Art und Weise, die diese sonst nicht erleben könnten. Dabei geht es nicht nur um die Eigenwahrnehmung, sondern um das Umfeld, um Einfühlsamkeit, um Wertschätzung und das sichtbar Machen. 

Der Film "Speed - auf der Suche der verlorenen Zeit" von Florian Opitz, den ich schon vor längerer Zeit mit Staunen und (leider) mit Nicken gesehen und zu verdauen versucht habe, steht im Mittelpunkt des Samstages: Kosmos Mensch. Untersucht wird hierbei, wie undurchsichtig wir selbst sind im Bezug auf unsere Lebensrealität, auf unseren Gebrauch von sozialen Medien und unserer ständigen Erreichbarkeit. Florian Opitz hat Menschen besucht, die sich erfolgreich aus der modernen Lebenswelt entziehen und auf den damit verbundenen Zeitdruck verzichten können. In seinem Film deckt der den Spagat auf, den wir tagtäglich mehr und mehr versuchen zu dehnen, und wie wir uns selbst damit kaputt machen. Dass wir ohne die ständige Erneuerung aber kein Teil von unserer Gesellschaft sein können.



Das komplette Programm der GLOBART Academy ist hier verfügbar und als PDF downloadbar. 

15.10.2014

Die irische Seele

Wolken, blauer Himmel, grüne Wiesen und viel Natur: das ist Irlands Szenerie. Für die richtige Musik sorgen die Iren selbst.
Wolken, blauer Himmel, grüne Wiesen und viel Natur: das ist Irlands Szenerie. Für die richtige Musik sorgen die Iren selbst.

Mein zweites Zuhause ist und bleibt Irland. Die grüne Insel. Die Schafe. Der viele Regen. Die Menschen, die herzlicher nicht sein könnten. Die Musik, die alles umgibt. In Irland erlebe ich oft Momente, in denen das Leben endlich mit Hintergrundmusik gespielt wird. Wie im Film. Wie in einem guten Film. Ich erinnere an den Film „Once“ oder an die Liebestragödie „P.S. I love you“.

When you hear the music ringin' in your soul
And you feel in your heart, it grows and grows
It came from the backstreet Rock and Roll
And the healing has begun
That's where it come from man

Van Morrison - And The Healing Has Begun

Der irische Lebensstil und die Einstellung zum Leben haben mich in den letzten Jahren sehr intensiv begleitet. Sei es das tägliche „Take it easy“ oder inkorrekte, bequemere Zeitangaben, wie „I’ll be back in a minute“, mit denen ich anfangs doch zu kämpfen hatte, eröffnen meiner doch sehr konsequenten und disziplinierten Lebensweise eine Möglichkeit anders zu denken.

Die irische Musik, die mich seitdem wie Hintergrundmusik begleitet (und verfolgt!), steht bei Caladh Nua im Vordergrund. Zu Gast war die junge irische Band am 9. Oktober 2014 im Haus der Regionen. Dort fließen die Fäden der Musikkultur oft zusammen. Diesen Herbst liegt der Fokus des Hauses auf europäischer Musik: Irland, der Pongau, Toskana oder Portugal stehen am Programm.




Was ich an irischer Musik so liebe, ist die vielfältige Umsetzung und die unterschiedlichen Instrumente, mit denen musiziert wird. Genauso faszinierend finde ich die Liebe, mit der Musik gemacht wird. Kommt man in ein Pub, spielt meist ein Gitarrist live, singt und philosophiert über die Schwermut des irischen Lebens. Tradition und Gewohnheit sind in Irland Konstanten, die das Leben so zulassen wie es dort ist: gemütlich, freundlich und oft stressfrei. „It’s grand“, sagen sie gerne, die Iren, wenn es ihnen gut geht und wenn sie sich wohlfühlen. Da ich schon so oft dort und immer wieder hinfahren werde, gebe ich gerne Eindrücke meines irischen Lebens und meiner stetigen Reisen wieder, die ich so genieße.

Inis Mor - die Insel im Westen, die noch so ist wie Irland vor langer, langer Zeit
Inis Mór, eine der Aran Insel, die im Westen von Irland liegt und noch so ist wie Irland vor langer, langer Zeit einmal war

Every man needs a bird...
Every man needs a bird... auch in der Hauptstadt Irlands, in Dublin

http://www.bruhostel.com/index.cfm/page/br_sbar
Bru Bar Hostel in Cork: eines der coolsten Hostels - wirklich sehr empfehlenswert!

Cork im Nebel - authentischer geht's kaum!
Cork im Nebel - authentischer geht's kaum!

Jameson Distillery im Süden der Insel. Whiskey muss auch verkostet werden...
Die Jameson Distillery im Süden der Insel. Whiskey muss auch verkostet werden...

Youghal (gesprochen Yawl) liegt am Meer und ist für die Iren das Bad Ischl Irlands: Sommerfrische, allerdings nicht besonders kaiserlich :)
Youghal (gesprochen Yawl) liegt am Meer und ist für die Iren das Bad Ischl Irlands: Sommerfrische, allerdings nicht besonders kaiserlich :)
Ein heißer Tipp für Gartenfans: Blarney Castle liegt in einem wunderschönen Park. Take it easy and let if flow! :)
Ein heißer Tipp für Gartenfans: Blarney Castle liegt in einem wunderschönen Park. Take it easy and let if flow! :)

12.10.2014

Was in unserer Welt falsch läuft: Pawel Kuczynski

Augenöffnend, traurig & dennoch wahr

Der Karikaturist und Künstler Pawel Kuczynski, auf den ich via Social Media aufmerksam wurde, bringt mit seinem Galgenhumor Wahrheiten ans Tageslicht, die mit Worten nicht zu beschreiben sind.

Von religiöser Gehirnwäsche bis hin zur "Big Brother is watching you!"-Facebook-Karikatur blickt der polnische Künstler sehr kritisch auf die Begebenheiten unserer Welt. Auch die Friedenstaube thematisiert er sehr treffend, beschützt von Geiern. Weitere Karikaturen der Friedenstaube sind noch bis Jänner 2015 im Karikaturmuseum Krems zu sehen. Mehr hier!

Ein Job von Welt: das Detektiv-Dasein

Ganz dankbar stehe ich Einblicken in eine andere Lebenswelt gegenüber. Das geht vom Fleischhauer über die klassische Gastronomie bis hin zum Detektiv. Wie ich an einen Detektiv herankomme? Nachdem ich mich nun ein halbes Jahr sehr intensiv mit der Ausstellung „Alles klar Herr Kommissar?“ im Karikaturmuseum Krems beschäftigt habe, Detektive wie Nick Knatterton und mäßig eifrige Polizisten wie Kottan näher kennenlernen durfte, gesellte sich zu jenen Charakteren ein echter Detektiv. Ein waschechtes Exemplar!

© diekremserin


Im Zuge eines Workshops, der exklusiv für Schulklassen geschaffen wurde, zeigt sich der klassische Detektiv von seiner coolsten Seite: auf welche Methoden greift ein Berufsdetektiv zurück? Wie nimmt er Spuren auf und was sind seine häufigsten Jobs? Schülerinnen und Schüler bekommen in mitten der Ausstellung die Möglichkeit Fragen zu stellen, die ihnen auf der Zunge liegen und die sie schon immer fragen wollten.

Markus Schwaiger, Gründer und Inhaber der Europäischen Detektiv-Akademie, bildet Berufsdetektive aus. Dass dabei nicht nur die technischen Details und Fortschritte eine wichtige Rolle spielen, sondern auch die Eigenschaften, die ein Detektiv für seine Arbeit mitbringen muss. Ich nenne Markus Schwaiger oft den Bruce Willis der Detektive. Denn genauso cool wie der Hollywood-Schauspieler tritt er auf, mit einer „Scheiß-ma-nix“ Montur und dazugehöriger Lederjacke. Wie ich Detektivin werden könnte? Vielleicht sollte ich lernen mir die essentiellen Eigenschaften von Nick Knatterton anzueignen. Oder endlich auf leisen Sohlen durch die Welt zu spazieren. Allerdings sind die besten Charakteristika für den Beruf, wie in jeder anderen Sparte auch: wer Leidenschaft und Lernfreude mitbringt, Wissbegier und Neugierde, der/die ist gern gesehen und wird seinen/ihren Job hervorragend meistern.

Profiling? Abhörmethoden? Hier sind noch Termine offen, die dich ins Leben des Detektivs Markus Schwaiger und in seine waghalsigen Abenteuer entführen. Vielleicht tut sich eine Berufschance auf, an die du noch gar nicht gedacht hast!

07.10.2014

Neue Rubrik: auf der kulinarischen Reise des guten Geschmacks

Gemeinsam mit meiner Arbeitskollegin Elisabeth begebe ich mich zukünftig auf eine Reise durch die verschiedenen Restaurants in Krems. Wir werden die unterschiedlichen Küchen kennenlernen, uns durch die Speisekarte kosten und uns gemütlich ein Glas Wein gönnen (oder welches Getränk thematisch zur Speise passt).

© diekremserin und Elisabeth zu Gast im Wein-gut Hutter
Unsere erste Reise des guten Geschmacks unternahmen wir in die Weinzierlstraße, ganz an ein hoch-gelegenes Ende von Krems, zum Wein-gut Hutter. Dort hört die Stadt auf, und das Land beginnt. Leider war es schon zu kalt, um in der Weinlaube mit Blick auf Krems draußen zu sitzen. Aber sobald wir durch die kleine Wirtshaustür nach innen kamen, empfing uns wohlige Gemütlichkeit.

© diekremserin Blick in die Wirtshausstube
Gleich zu Beginn entschieden wir uns für ein Glas Hutter Gelber Muskateller - leider etwas zu warm, vom Weingut Nigl geerntet, verarbeitet und designed und tüftelten uns durch die umfangreiche Karte. Speisen wie Gebratene Waldviertler Wachtel oder Waldstaudenkornrisotto lachten mich sofort an. Genau wie ich, ist Elisabeth auch ein Gourmet der kleinen Portionen. Also entschieden wir uns für eine Vorspeise und eine Nachspeise. So viel zum guten Geschmack :)

Unsere Speisen: 

Elisabeth entschied sich für Beef Tatare und ein Zwetschkenknödel im Anschluss, während ich den Hutter Salat (siehe Bild) und ein Mohn-Joghurt-Küchlein mit Walnusseis schmauste. 

Allerdings ist á la Carte nicht die einzige Möglichkeit im Wein-gut Hutter zu essen: Patrick Friedrich, der Küchenchef überrascht mit einem 4- oder 5-Gänge-Menü gerne - Patrick kocht! Das möchte ich auf jeden Fall noch einmal ausprobieren. 

Neben dem freundlichen sowie lustigen Servicepersonal, dem wirklich detailorientierten Interieur und der großartigen Location, macht Friedrichs Speisekarte den Besuch bei Wein-gut Hutter wirklich zu einem tollen Erlebnis. Unbedingt zu empfehlen!

Wein-gut Hutter auf Tripadvisor


06.10.2014

Ich tanze Salsa die ganze Nacht!



Wo würdest du am ehesten eine Salsa Nacht in Krems erwarten? Außer in der hiesigen Tanzschule. Dass cimbalino-Inhaber und Kaffeeröster Felix Teiretzbacher zum 2. Mal zur Salsa Social Night einlud, veranlasste mich mein Salsa-Outfit aus dem Kasten zu holen und in die Dr.-Dorrek-Straße zu gehen. Angekündigt waren nicht nur Social Night Drinks: Espresso Martini und Mojito, sondern auch zwei super nette Salsa-Verfallene, die uns Unwissenden ein paar Schritte beibringen wollen. Babsi und Peter nahmen sich eine ganze Stunde Zeit, um eine kleine Salsa-Choreographie einzustudieren. Gar nicht so einfach, wenn die tanzbegeisterten Männer fehlen... Aber dennoch bin ich sofort dem Beat verfallen. 1 - 2 - 3 - Pause - 1 - 2 - 3 - Pause - nicht auf die Füße schauen und den Rhythmus fühlen.

Ich tanze Salsa die ganze Nacht.

Das nächste Mal bin ich ganz bestimmt wieder dabei. Mit und ohne Espresso Martini... :-) 






01.10.2014

10 Jahre Kino und kein bisschen leise

Zum Jubeltag alles Gute, liebes Kino im Kesselhaus

Eine Woche voll mit Großartigem 


Als ich vor zwei Wochen im Kino im Kesselhaus saß - gemeinsam mit meinen Arbeitskolleginnen - und beim Abspann des Films "Das grosse Museum" schon über die feinsinnige Darstellung des komplexen Kunsthistorischen Museum plauderte, räusperte sich Johannes Holzhausen ins Mikrofon. Der Abend, der mit der Doku begonnen hatte, ging tatsächlich noch weiter: unverhofft kommt oft. Regisseur Holzhausen und Kameramann Joerg Burger standen den Fragen des Publikums Rede und Antwort. Einblicke hinter die Kulissen eines Films zu erhalten, auf die Intentionen des Regisseurs einzugehen und die Tücken der Kamerafahrt aus erster Hand zu erfahren, machen mich nicht nur neugierig auf mehr, sondern schließen den großen Kreis des Programmkinos, das vor 10 Jahren ins Leben gerufen wurde. 



Programmkinos verbinden experimentelle Filme, Autorenfilme, Dokumentar- und Kunst-Kinos mit den Menschen, die dahinter stehen, mit den Menschen, die im Publikum sitzen und mit den Menschen draußen, die es doch nicht geschafft haben, den Film zu sehen. 

Meist gehe ich sehr unvorbereitet und ohne Erwartungen in Filmvorstellungen. In den letzten Jahren, und auch dank des Kino im Kesselhaus bin ich mit dem Film und den Kinoproduktionen gewachsen. Kino ist Unterhaltung für mich. Filme sollen mich zum Nachdenken bringen. Im Kino und durch die Filme, die gezeigt werden, darf ich in eine Welt entfliehen, die mir verborgen bliebe. 
Besonders genossen habe ich die Kooperation des Kino im Kesselhaus mit cinemaNEXT: jungen FilmregisseurInnen wird die Leinwand, der Saal und das Publikum zur Verfügung gestellt ihre Filme zu zeigen. Im letzten November faszinierte mich v.a. Benjamin Swiczinskys Telefonbuchpolka

Genauso positiv bin ich von den CINEZONE-Projekten überzeugt: nationale und internationale Bands werden eingeladen entweder im Kinosaal (Attwenger, The Beth Edges) oder in der film.bar (Fijuka, Millions of Dreads) ein Konzert für ein sehr privates Publikum zu geben. Am 11. Oktober wird Ausnahmecellist Lukas Lauermann nach dem Film "Can a song save your life?" - Mark Ruffalo und Keira Knightely - seine Kompositionen zum Besten geben. Auf das samstägliche Konzert folgt ein Filmfrühstück mit DJ Markus Gratzl, der beim Teenbeat-Indie-Frühstück im Wiener espresso maßgeblich für die Musik zuständig ist. 
© STUDIOCANAL, 2014
Steve (James Corden) und Greta (Keira Knightely) vor ihrem mobilen Tonstudio.

Die Regisseurin Sabine Gisinger nach Frühstück und Film - Yaloms Anleitung zum Glücklichsein - steht wiederum dem Publikum für Fragen zur Verfügung. 


Kino im Kesselhaus ist für mich, Einblicke zu erhalten in Lebensrealitäten von künstlerischen Menschen und ihren Träumen.  

Was bedeutet Kino im Kesselhaus für dich? 

Das gesamte Oktober-Programm findest du hier.


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