wanderlust = n, [won-der-luhst], a strong innate desire to rove or travel about

08.03.2016

Graz, Graz, nur du allein!

#visitgraz: eine Liebeserklärung in einem Stadtrundgang

Brrr! Kalte -2 Grad erwarten mich in Graz. Mal sehen ob meine Jacke hierfür reicht! :) © diekremserin otg

Die steirische Landeshauptstadt besuchte ich in den letzten Jahren des Öfteren. Einmal in Kombination mit einem Kurzurlaub im Sausal zum Weintrinken und Kennenlernen des österreichischen Südens, ein weiteres Mal zum Shaken direkt im Messegelände zum Nuke-Festival. Mich hat die Stadt schon vor vielen Jahren, als ich sie erstmals besuchte, überzeugt. Graz ist mit ... Einwohnern keine Metropole, aber an der Kippe zur Anonymität der Großstadt und bringt mit den vielen Universitäten und Fachhochschulen internationalen Flair und Trendbewusstsein ein. Als Designstadt mit einem eigenen Monat des Designs (Start im April), als Filmstadt mit dem Diagonale-Festival und als Kunststadt (Museum Joanneum, Galerieszene, historische Museen) umspannt Graz so ziemlich alles was sich ein kulturaffines Publikum wünscht. Unterstrichen werden die Kulturspektakel von Graz mit der Deklaration als Genusshauptstadt. Neben den täglich stattfindenden Bauernmärkten, etablieren sich kleine Cafés, großartige Restaurants und Lokale, hippe Bars für trendige Einkehrschwünge.

Ich liebe Graz <3


Vor der süßen Luise tummeln sich schon Anfang März frühstückshungrige MarkteinkäuferInnen © diekremserin otg 

Sweet - Sweeter - Süße Luise

Vom Grazer Hauptbahnhof sind ungefähr 20 Minuten Fußweg notwendig um, vorbei am Volksgarten (oder durch den Park) zum Lendplatz zu gelangen, wo sich Montag bis Samstag Marktstände mit frischen Produkten aus der Region auftun. Neben den mobilen Markständen bieten auch die von den Marktschreiern profitierenden Lokale, wie die süße Luise von Bernadette. Vor fast fünf Jahren entschied sich Inhaberin Bernadette dazu dem Film und Fernsehen den Rücken zu kehren und ein Lokal auf ihrem Lieblingsplatz aufzumachen. "Schon am zweiten Tag wusste ich: ich brauche Personal!", meint sie lachend und reiht es in die Lade, jung und naiv, ein. Ich würde diese Entscheidung eher als mutig bezeichnen. Denn immerhin steht Bernadette noch heute mit Elan und großer Leidenschaft in der Küche der süßen Luise, um Rosmarin-Burger, Spiegeleier und großartige Frühstückskreationen mit frischen Zutaten vom Markt zu zubereiten.

Yummy, was da so aus Bernadettes Küche kommt... ich hätte auf jeden Fall länger verweilen können. © diekremserin org

Während einer kurzen Pause vom Kochen und Anrichten - auf Vintage-Oma-Tellern und Häferln - setzt sich Bernadette auch gerne mal zu ihren KundInnen, die sich einen Kaffee zwischen Marktbesuch und Mittagessen genehmigen. "Es kommt aber auch vor, an sonnigen Tagen, dass sich der Marktbesuch etwas ausdehnt. Ein Aperol am Vormittag, die Einkaufstaschen vollbepackt stehen noch neben den Sitzgelegenheiten, und plötzlich ist es 17 Uhr und der sonnige Samstag ist in der süßen Luise verbracht worden"

Das Outdoor-Wohnzimmer muss täglich wieder her- und weggeräumt werden. Donnerstags - sobald es wieder wärmer wird - organisiert Bernadette Singer/Songwriter, die mit musikalischer Umrahmung den Abend am Lendplatz in Urlaubsstimmung verwandeln.

Besuch Bernadettes süße Luise täglich außer Sonntag ab 8.00 Uhr.
facebook.com/DieSusseLuise


Highlight im friendly alien: Constantin Luser

Nach der Stärkung (Schnittlauchbrot mit weichem Ei, Cappuccino und Prosecco) mache ich mich auf den Weg zum wohl lustigsten Kunstmuseum der Welt. Architektonisch gesehen bringt mich das Kunsthaus Graz immer wieder zum Lächeln. Denn das 'friendly alien' mit seinen Tentakeln, der blauen Oberfläche, die sich ins Stadtbild von Graz reingesetzt hat, ist und bleibt speziell.

Das Kunsthaus Graz versteht es sich zu verstecken, aber die Tentakel verraten es dennoch.
© diekremserin otg
Speziell zeigt sich auch Constantin Lusers Personale mit dem Titel "Musik zähmt die Bestie", denn im 3. Stock des friendly alien finden BesucherInnen Skulpturen zum Mitmachen, Mobile aus Draht sowie Zeichnungen am Boden vor. Ich streife durch den Raum und höre zu, wie BesucherInnen die verschiedenen neu interpretierten Musikinstrumente ausprobieren. Zähmen sie die Bestie? Constantin Luser, der zum Beispiel den Vibrosaurus (zehn Meter langer Saurier aus Blechblasinstrumenten) entwickelte, schreibt Interaktion hoch. Fasziniert bin ich von seiner Arbeit Bandoneon Intensivstation (2012), in der er Bandoneons (ähnlich einer Ziehharmonika), die von einem Staubsaugerschlauch mit Luft gespeist werden, in einem Kreis angeordnet den BesucherInnen zugänglich macht. Jeder und jede Taste darf gedrückt werden. Besonders gestaltet sich auch der bemalte Boden über den ich schreite. Da hat der Künstler gezeichnet, überschrieben und Gedanken notiert. In über 200 Schritten zeichnet er einen Weg vor, immer wieder mit Gedankenblasen versehen, was er sich genau zu diesem Zeitpunkt gedacht hat oder was er uns, den BesucherInnen, mitgeben möchte. Er konfrontiert uns nicht nur mit Schrift, sondern auch mit Zeichnungen. Dafür hält er mehrere Marker auf einmal in der Hand, erzielt somit einen 3D-Effekt. Verstärkt wird der Eindruck von den tatsächlich dreidimensionalen Drahtmobilen, die sich im Raum verteilen - Achtung, nicht Angreifen! :)



Mehr zu Constantin Luser findest du hier. Die Ausstellung läuft bis 01/05/2016 im Kunsthaus Graz.

Es gibt so viel zu erzählen und ich arbeite schon an einem zweiten Beitrag zu Graz. Da werden das Landeszeughaus und Blendend in Lend eine große Rolle spielen!


Vielen Dank an das VisitGraz Team des Infobüros für die tatkräftige Unterstützung bei der kurzfristigen Planung meines Trips. Die Anreise erfolgte reibungslos mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) mit einem wunderbaren SparSchiene-Ticket von 9 Euro (exkl. Sitzplatzbuchung). In meinem Sommerblog 2015 Travel With Lucie habe ich übrigens in drei Akten von Graz geschrieben. EINSZWEIDREI!


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